Angst

Babyzeichen im Alltag der Gefühle

Bild des Benutzers Carolin Pfitzner

Hallo Ihr Lieben LeserInnen,

zunächst wünschen wir allen noch ein frohes und gesundes neues Jahr und hoffen, dass ihr alle gut hineingerutscht seid!
Dieses Jahr durfte ich das erste Mal erleben, dass von dem Lärm der Raketen und Knaller ein Kind wach geworden ist. Meine 21 Monate alte Tochter saß weinend im Bett und rief nach Mama. Sie hatte sich ganz offensichtlich erschrocken und zeigte mir, dass sie aus dem Raum hinaus möchte, weil sie den Lärm nicht zuordnen konnte. Da sie sich nicht beruhigte, nahm ich sie mit nach draußen und suchte ein Fenster, an welchem ich ihr die Raketen zeigen konnte. Sie zeigte mir mit den Babyzeichen, dass es ihr zu laut sei und sie Angst habe. Ich erklärte und zeigte ihr, dass die Raketen so laut seien. Die kannte sie von unserem Spaziergang am späten Nachmittag, weil wir da bereits welche beobachten konnten.
Dann zeigte sie mir nochmal mit ihrem selbst erfundenen Babyzeichen, dass sie sich erschrocken hätte (beide Hände an die Brust gelegt und erschrockenes Gesicht dazu) und ich bin so froh, dass wir uns nach diesem Schreck so darüber unterhalten konnten. Zu verbalen Worten war sie in dem Moment gar nicht möglich.

Die Babyzeichen helfen uns oft die Gefühle unserer jüngeren Tochter besser einzuordnen und darüber sind wir sehr dankbar. Unsere Erstgeborene zeigte das Babyzeichen für Angst sogar noch lang, obwohl sie es schon längst verbal sagen konnte - wenn sie Angst hatte, kam immer erst das Babyzeichen und dann "Ich habe Angst" oder "Das macht mir Angst"...auch hier ist die Motorik schneller als die Sprache oder die Hände schneller als die Zunge :).

In diesem Sinne wünsche ich allen ein gefühlsreiches Jahr!

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Hasen-Geschichte für Kinder zu Corona

Bild des Benutzers Vivian König

Heute kommt für Euch hier ein tolles Kinderbuch, um sich mit den Kindern zum Thema Corona zu informieren. Lieben Dank an die Erzieherin und Mama Ursula Leitl, die ihre Geschichte für die Jüngsten an alle weitergeben möchte, um ihnen zu helfen, diese Krisenzeit gut zu überstehen. Ihr Ziel ist es, den Kindern die Angst zu nehmen und sie positiv in die Zukunft blicken zu lassen. Wir finden das Buch sehr gelungen - danke liebe Ursula Leitl!
Wir teilen dies gern mit Euch. Auf unserer Facebook-Seite findet Ihr das Buch als Video vorgelesen:

https://www.facebook.com/Zwergensprache/

oder ansonsten könnt Ihr auch das Buch-PDF zum selber Vorlesen hier herunterladen:
https://babyzeichensprache.com/p…/Corona-Krise-verstehen.pdf

Und diese Gebärden, die Ihr aus den Zwergensprache-Kursen kennt, wären eine passende Begleitung zu den Worten und Bildern der Geschichte:
Hase, Mama, Papa, Vogel, Angst, warten, kuscheln, Haus, Oma, Opa, essen, Wasser, spielen und viele mehr...

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Elisa hat Angst - starke Gefühle in der Tagespflege

Bild des Benutzers Katharina Schütze

Eines Tages in der Tagespflege unserer Kollegin Anja Gerlich in Braunschweig:

Die kleine Elisa, 18 Monate alt, kommt zur ihr und zeigt schon an der Eingangstür, dass sie ANGST hätte. "Ja, was ist passiert? Was macht dir denn Angst?" Da geht die kleine Maus ans Fenster und zeigt das Zeichen für VOGEL. Anja ist sehr verwundert. Die Wiese und das Feld vor dem Haus sind eigentlich spannende Beobachtungsorte für die Kleinsten. Auch jetzt sind wieder zahlreiche Vögel zu entdecken, die nach Würmern und Käfern suchen. Elisa bleibt dabei, sie hat ANGST. "Du hast Angst. Ich bin da, ich pass auf und wir lassen heute das Fenster zu!"

Elisa ist beruhigt. Anja hat zumindest verstanden, dass ihr heute die Vögel irgendwie unheimlich sind. Die Angst erst einmal einfach anzuerkennen ist schon die Hälfte der Miete um mit diesem (und auch anderen) Gefühlen umzugehen.

Danach geht erstmal alles seinen gewohnten Gang in der Tagespflege; Frühstück, Spielzeit, Mittag. Am Nachmittag wird immer viel gesungen. Gerade sind Kniereiter der Hit, egal ob als tickende Uhr, ruckelnde Kutsche oder mit dem Pferdchen:

"Hoppe hoppe Reiter, wenn er fällt dann schreit er,
fällt er in den Graben fressen ihn die RABEN..."

Da kommt die Erleuchtung! Auf dem Feld vor dem Haus gibt es auch die großen schwarzen RABEN. Elisa hat Angst vor den Raben! Sie könnte wohl von ihnen gefressen werden! Ohje...

Seitdem wird in der Tagespflege bei Anja immer gesungen:

"Hoppe hoppe Reiter, wenn er fällt dann schreit er,
fällt er in den Graben kommt der KRANKENWAGEN,
fällt er in den Sumpf, macht der Reiter plumps!"

Wie erstaunlich es doch ist, welche Rückschlüsse und Zusammenhänge schon unsere kleinen Zwerge herstellen. Und wie wertvoll ist es, dass wir durch die Gebärden schon in dieser frühen Zeit Einblick in die Gedankenwelt der Kleinsten bekommen!
 

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Wenn aus Liebe Leben wird

Bild des Benutzers Vivian König

Jetzt sind wir zu dritt
Neun lange Monate des Wartens neigen sich einem Ende zu und es ist kaum zu glauben, dass man schon bald das Leben zu dritt antreten wird. Neben der großen Freude und Neugier auf das erste eigene Kind, spielt auch die Angst eine Rolle. Die Angst, plötzlich Verantwortung für eine dritte Person zu tragen, die Angst etwas falsch zu machen oder das alles anders wird als erwartet. Die meisten Eltern erleben kurz vor der Geburt ein Wechselbad der Gefühle, was völlig normal ist, schließlich ist es das erste Baby auf das man sich neun Monate lang vorbereitet hat.
Um was muss sich gekümmert werden?
Damit es nach der Geburt ihres ersten Kindes auch schnell zur Kuschel- und Familienzeit kommen kann, sollten Sie gut vorbereitet sein. Am besten und entspannter ist es für ihre kleine Familie, wenn Sie schon vorher alle übrigen Papiere, die noch zu den Ämtern müssen, möglichst ausgefüllt und sortiert haben. Das Mutterschaftgeld sowie die Elternzeit sollten im besten Falle schon vorher beantragt worden sein. Die Erledigung der restlichen Formalitäten sollte die Aufgabe des Papas sein, damit sich die Mama erholen kann und sich schon einmal mit dem neuen Familienmitglied einlebt. Ihr erster Weg innerhalb einer Woche sollte Sie zum Standesamt führen, um die Geburtsurkunde abzuholen, welche Sie in vierfacher Ausfertigung erhalten. Zwei für Sie, eine für die Beantragung des Elterngeldes und eine für die Beantragung des Kindergeldes. Sobald die Geburtsurkunde vorhanden ist, sollten Sie zum Einwohnermeldeamt, um ihr Kind dort anzumelden. Falls Sie und ihr Partner unterschiedliche Nachnamen haben, sollten Sie innerhalb eines Monats zum Standesamt, um den von Ihnen gewünschten Nachnamen eintragen zu lassen. Wenn Sie die Vaterschaft nicht schon vor der Geburt beantragt haben, sollten Sie das möglichst schnell nach der Geburt machen, um als rechtsmäßiger Vater des Kindes anerkannt zu werden. Dies können Sie beim Standesamt, Jugendamt, Amtsgericht oder beim Notar erledigen. Sie haben es fast geschafft, aber es war noch nicht alles, auch das Kindergeld sowie Elterngeld muss beantragt werden und ca. 2 Monate nach der Geburt sollte eine Krankenversicherung für das Kind abgeschlossen werden. Wenn Sie nun alle behördlichen Gänge erledigt haben, ist es auch immer schön, sich noch bei allen Gratulanten durch eine Danksagungskarte zu bedanken. Hier sollten Angaben wie Geburtstag, Geburtszeit, Größe und Gewicht sowie ein Foto vom kleinen Wunder nicht fehlen. Und? Haben Sie nun alles Wichtige erledigt? Dann ist es jetzt soweit, die anstehende  Zeit mit ihrer eigenen kleinen Familie zu genießen!

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Rückblick: Vortrag von Elisabeth Kurth zum Zwergensprache-Jahrestreffen 2013

Bild des Benutzers Vivian König

Am Samstag begann unsere Tagung mit einem Vortrag von Elisabeth Kurth. Sie ist Babytherapeutin, Still-, Trage- und Elternberaterin bei frühkindlichen Störungen, Fachfrau für Emotionale Erste Hilfe in Krisen nach der Geburt (EEH) und familylab-Seminarleiterin mit eigener Praxis in Radebeul bei Dresden zum Thema: „Was ist denn nun richtig? Eltern und Professionelle im Spagat zwischen Tradition und modernen Erkenntnissen.“
Frau Kurth sprach über die Problematik vieler junger Familien, die überkommenen Erziehungsmuster vermeiden zu wollen und gleichzeitig nicht richtig zu wissen, was stattdessen gemacht oder gesagt werden kann. Das bedeutet, die eigenen Kinder mit einiger Unsicherheit zu begleiten. Da Kinder unsere Körpersprache sehr effektiv lesen können und das Gefühls-Chaos der Erwachsenen manchmal besser als diese selbst wahrnehmen und darauf auch entsprechend reagieren, kann das Familienleben sehr anstrengend werden. Kinder beim Großwerden zu begleiten sollte jedoch beglückend statt nervend sein. Wie schaffen wir es, die Verantwortung für die Beziehung zu unseren Kindern wirklich zu übernehmen?
Für uns Zwergensprache KursleiterInnen besonders wichtig war der Aspekt, wie Professionelle ihren Teil dabei so leisten, dass alle zufrieden sein können. Der sehr praxisbezogene Vortrag basierte auf den Grundsätzen für das Zusammenleben moderner Familien, die der bekannte dänische Familientherapeut Jesper Juul formuliert hat. Die Gabe von Frau Kurth, die Dinge einfach und selbstverständlich erscheinen zu lassen und dabei Tiefgang zu vermitteln, hat alle Kongress-Teilnehmerinnen sehr beeindruckt. Wie gut, dass es solche geduldigen, aber auch unermüdlichen Frauen wie Elisabeth Kurth gibt. Ihre Arbeit und Einstellung schätzen wir sehr, damit unsere Kinder in eine geborgene, gute Welt finden können und die Freude über das Zusammen-Leben und -Erleben überwiegt.
Auf der Webseite von Elisabeth Kurth findet man wertvolle Hinweise zum Thema Stillen und zum Umgang mit Neugeborenen im Krankenhaus. Zusammen mit Dipl.-Psychologe Thomas Harms aus Bremen hat sie ein Video herausgegeben "Urvertrauen und Angst". Ihr Film zeigt auf beklemmende Weise den häufig anzutreffenden Umgang mit Neugeborenen im Krankenhaus. Er macht deutlich, wie wichtig und dringend der Umstellungsprozess von Entbindungskliniken auf ein stillfreundliches Krankenhaus und vor allem ein 24 Stunden Rooming-in wirklich ist. Wir wünschen uns, dass er beim Fachpersonal die Sensibilität für die Bedürfnisse des kleinen Kindes weckt und viele zum kritischen Überdenken der eigenen täglichen Praxis anregt. Werdende Mütter, die den Film über ihre Hebammen oder in Geburtsvorbereitungskursen gesehen haben, geben ihr Baby nach der Geburt ohne Not bestimmt nicht mehr im Kinderzimmer ab.
http://stillpraxis.de/
 

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